Johannes-Kepler-Gymnasium Weil der Stadt
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THERE IS NO ESCAPE
In sechzig Minuten muss der Türcode geknackt werden. Mehr oder weniger motiviert widmet man sich gemeinsam und über alle Stände hinweg der Entschlüsselung des Codes, der die Tür verriegelt. Den Zuschauern und Zuschauerinnen wird schnell klar, dass hier eine explosive Mischung aus Charakteren aufeinandertrifft: Die skrupellose Frau von Vietell (Julia Aussem), deren Mineralwasserimperium sie reich gemacht hat. Die kluge Sekretärin „Alexa“ (Franziska von Heydebreck), die von Ihrer Chefin genauso lieblos behandelt wird, wie die elektronische „Alexa“. Das Ehepaar Karen und Matthias, bei denen offensichtlich nur sie Lust auf das Spiel hat, da er als Langzeitarbeitsloser in Selbstmitleid versinkt. Zu guter Letzt ist da die fröhliche Maja Horten, Escape-Room-Profi und rätselerfahren, die einen ganz besonderen Vibe in die Gruppe bringen möchte und auf esoterischen Wolken zu schweben scheint.
Was nach einem lustigen Abend klingt, entwickelt sich bald zu einem ausgesprochen bedrückenden Kammerspiel. Die unheimliche Stimme zu Beginn des Spiels verunsichert die Teilnehmenden, die Rätsel scheinen auf einen realen Todesfall Bezug zu nehmen und zudem scheint das Spiel genau auf die anwesenden Personen zugeschnitten zu sein. Was bedeuten die Schilder auf den Gegenständen? Warum erinnert das ganze Setting an die Wohnung eines alten Demenzkranken?
All dies wurde dem Publikum nach und nach auf eindringliche Weise vermittelt und die Schauspieler*Innen haben eine beeindruckende Performance gezeigt, die gesamte Zeit auf der Bühne, immer im Spiel und das auf so eindringliche Weise – das war wirklich großartig!
Die Schauspielerinnen und Schauspieler haben dieses Stück zu Beginn mit Humor und Leichtigkeit präsentiert. Der Twist hin zur Tragik war deutlich spürbar, auch die Hoffnungslosigkeit wurde an das Publikum weitergegeben. Das Ensemble begeisterte wieder einmal mit einem ungewöhnlichen Stück.
Ein weiterer trauriger Moment schloss sich dem Theaterstück an: Der langjährige Spielleiter Yves Boley wird die Oberstufen-Theater-AG nach 12 Jahren nicht mehr leiten. Seine aktiven und ehemaligen Wegbegleiter*innen feierten ihn mit einem Abschiedsfilm, der nach dem bewegenden Stück noch einmal ans Herz ging. Danke Yves, für all die wundervollen Stücke und all die Jahre! [VE, HN]